Auf dem Weg zu einer „Emmaus-Liturgie“

Auf dem Weg zu einer „Emmaus-Liturgie“

Auf dem Weg zu einer „Emmaus-Liturgie“

# Neuigkeiten aus Emmaus

Auf dem Weg zu einer „Emmaus-Liturgie“

Liturgieentwurf vom Presbyterium zur Erprobung freigegeben

Als 2017 die drei Altgemeinden – Christus, Matthäi und Thomas – zur Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Düsseldorf fusionierten, wurde spätestens bei der Reduzierung der Predigtstätten deutlich, dass wir auch über die Gottesdienstordnung – die Liturgie – nachdenken müssen. Wir wollten zum einem vermeiden, dass ohne jede Diskussion einfach der Gottesdienstablauf einer der Altgemeinden weitergeführt wird. Auch wenn sich alle drei Altgemeinden an der uniert geprägten Gottesdienstordnung unserer Landeskirche orientiert haben, waren doch kleinere Unterschiede – wie z.B. bei den liturgischen Gesängen oder bei der Feier des Abendmahls – vorhanden. Zum anderen sollte aber auch darüber nachgedacht werden, was entsprechend liturgischer/theologischer Einsichten evtl. verändert werden könnte. 

Nun hat das Presbyterium unserer Gemeinde eine Vorlage für die Eingangsliturgie (vom Läuten der Glocken bis zur Predigt) zur Erprobung freigegeben. Diese Vorlage wurde vom Ausschuss für Gottesdienst, Theologie und Kirchenmusik erarbeitet und soll von Anfang Mai bis Ende August in den Sonntagsgottesdiensten um 11.00 Uhr ausprobiert werden. 

In einem zweiten Schritt soll dann später der zweite Teil einer modifizierten Gottesdienstordnung (von der Predigt bis zum Musikalischen Nachspiel) genauso in einer Erprobungsphase erlebbar werden. 

Der jetzt zur Erprobung freigegebene Liturgie-Entwurf will ein Doppeltes: Zum einem soll er eine Orientierung im Sinne einer guten Ordnung geben – zum anderen soll er Freiraum geben, z.B. liturgische Gesänge zu verändern. 

In dem allen soll die Liturgie auch nachvollziehbar und im Ideal selbsterklärend sein.

Wir haben mit diesem Entwurf das „Rad nicht neu erfunden“. Gleichwohl haben wir z.B. an verschiedenen Stelle Akzente gesetzt, Raum für variable Liedrufe gegeben und das eine oder andere an anderer Stelle platziert. Der Liturgie-Entwurf setzt hierbei auch darauf, die Rolle der Presbyter*Innen und Lektor*Innen zu stärken. 

Gottesdienst ist eh ein gemeinsames Geschehen – mit allen zusammen – und als evangelische Gemeinde ist für uns der reformatorische Ansatz des „Priestertums aller Gläubigen“ bei der Erarbeitung dieses Entwurfes leitend gewesen.  

Wichtig ist dem Presbyterium, dass das ein gemeinsamer Prozess sein soll. 

Ganz im Sinne des Projektes „Emmaus bewegt sich“ wollen wir uns gemeinsam auf den Weg begeben und im gemeinsamen Feiern der Gottesdienste eine Liturgie auszuprobieren, zu erleben und zu erspüren, um dann am Ende des Prozesses eine „Emmaus-Liturgie“ zu haben.

Entsprechend laden wir dazu ein, Ihre / Eure Meinung uns mitzuteilen. 

Wir brauchen diese Rückmeldungen, damit wir als Leitungsgremium dieser Gemeinde am Ende auch eine Entscheidung treffen können.

Alle Rückmeldungen können an Pfarrer Peter Andersen gerichtet werden, der als Vorsitzender des Ausschusses für Gottesdienst, Theologie und Kirchenmusik an der Erarbeitung des Entwurfes mitgewirkt hat:

Mail: peter.andersen@ekir.de

Telefon: 0211-9919012 

Anschrift: Schumannstr. 89, 40237 Düsseldorf.

 

Die Eingangsliturgie, die bis Ende August zur Erprobung freigegeben worden ist:

Musik zum Eingang

Begrüßung & Introitus (Im Namen des Vaters…)

Die Begrüßung erfolgt durch eine Presbyter*In oder eine Lektor*In. Am Anfang soll der Wochenspruch oder ein anderes biblisches Wort stehen. Die Begründung dafür ist, dass am Anfang markiert werden soll, dass wir uns unter dem Wort Gottes versammeln, dem alles Menschenwort folgt. Im Anschluss an den biblischen Vers erfolgt die persönliche Begrüßung und eine „Ansage“ zum Gottesdienst. Unter „Ansage“ ist gemeint, dass an dieser Stelle Hinweise zum Sonntag/Feiertag, zum Thema/Inhalt des Predigttextes oder ähnliches stehen soll. 

Die Begrüßung mündet dann in den im Wechsel gesprochenen Introitus, die Eingangsworte, aus:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Unsere Hilfe steht im Namen Gottes, der Himmel und Erde gemacht hat - der Wort und Treue hält ewiglich und der nicht fahren lässt das Werk seiner Hände.

Die Begründung dafür ist eine doppelte: 

Derjenige/diejenige, der/die markiert, dass wir uns unter dem Wort Gottes versammeln und alles Menschenwort dem folgt, unterstreicht dies, indem er/sie am Ende in das „Im Namen des Vaters…“ überleitet.

Gibt es im Gottesdienst eh eine Rollenaufteilung, wird diese durch die Übernahme des Introitus durch eine andere Person als ein(e) Theolog*In mehr in den Vordergrund gestellt. Ganz im Sinne des Priestertums aller Gläubigen wird die Rolle des/der Presbyter*in hervorgehoben und gleichsam gestärkt. 

Der Begrüßung mit Introitus kommt so eine besondere Bedeutung zu.

Lied

Psalm im Wechsel & Wegfall des „Ehre sei dem Vater…“

Der Psalm ist der „Ort“ im Gottesdienst, der uns mit der Hebräischen Bibel verbindet: wir beten mit Israel die alten Psalmen.

Der Vorschlag, das „Ehre sei dem Vater…“ wegzulassen hat vor allen einen Grund. Das „Ehre sei dem Vater“ ist den Psalmen hinzugefügt worden, um die Psalmen der Hebräischen Bibel quasi zu „taufen“. Dies ist theologisch mehr als fragwürdig und impliziert, dass die Psalmen defizitär wären. Doch gerade die Psalmen bedürfen keines christologischen Anstrichs. 

Das, was uns bewegt (Sündenbekenntnis/Klage)

Das klassische Sündenbekenntnis an dieser Stelle wird schon lange variiert: manchmal ist es ausdrücklich ein Sündenbekenntnis… manchmal ist es eine Klage oder „nur“ ein Gebet. Da je nach Kasus/Anlass der Charakter dieses Gebetes variiert, soll der Titel „Das, was uns bewegt“ die Offenheit festhalten und Raum geben für das, was anliegt.

Liedruf (Herre Gott, erbarme dich)

Hier kann/soll variiert werden (z.B. Taize-Gesänge o.ä.) 

Was uns hoffen lässt (Gnadenspruch)

In der klassischen Abfolge von Zerknirschung (Sündenbekenntnis) und Aufrichtung (Gnadenspruch) steht an dieser Stelle ein Vers/Textabschnitt aus den biblischen Schriften, der als Zuspruch auf Hoffnung ausgerichtet ist.

 „Was uns hoffen lässt“ soll dies als Titel ausdrücklich zum Ausdruck bringen.

 Liedruf (Ehre sei Gott in der Höhe)

 Hier kann/soll variiert werden (z.B. Taize-Gesänge o.ä.)

 Gebet (Kollektengebet/Tagesgebet)

An dieser Stelle gibt es keine Änderung: das sog. Kollektengebet hat den Sinn, das bis dahin formulierte bzw. das Thema des Sonntags zusammenzubinden.

Schriftlesung

An dieser Stelle soll möglichst ein anderer Text als der Predigttext stehen. Neben dem Wochenspruch in der Begrüßung, dem Bibelvers „Das, was uns Hoffnung macht“ und dem Predigttext ist die Schriftlesung ein Ort in der Liturgie, in der ergänzend zum Thema des Sonntags ein weiterer Text zur Sprache kommt, der das Thema des Sonntags aus einer anderen Perspektive beleuchtet.

Sinnvoll ist, wenn – im Blick auf den Predigttext – ein Text aus dem jeweils anderen Testament gewählt wird.

Hallelujavers (gesprochen)

Schriftlesung wie auch Halleluja und auch das folgende Glaubensbekenntnis soll – wie bisher auch oft schon üblich – von der Presbyter*In/Lektor*In gelesen/gesprochen werden.

Halleluja (gesungen)

Wie bei den anderen beiden liturgischen Gesängen soll es hier die Möglichkeit zur Variation geben (z.B. Taize-Gesänge o.ä.)

Glaubensbekenntnis

Hier kann neben dem Apostolikum auch ein anderes Glaubensbekenntnis (siehe Gesangbuch) verwendet werden.

Kollekte

Es wird vorgeschlagen, dass die Kollekte weiterhin an dieser Stelle gesammelt wird, jedoch die Kollektenansage vor der Predigt entfällt und ihren Platz mit allen wichtigen Informationen wieder bei den Abkündigungen vor den Fürbitten erhält.

Die Begründung ist, dass viele diese Abkündigung direkt vor dem Lied vor der Predigt als störend empfunden haben. Ersatzweise soll dann auf dem Gottesdienstzettel an dieser Stelle „Kollekte“ mit dem jeweiligen Zwecke (z.B. Diakonische Arbeit der Gemeinde…) vermerkt werden – und entsprechend auch die Ausgangskollekte mit Zweck am Ende des Gottesdienstzettels vermerkt werden.

Lied vor der Predigt


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