"Mir wird nichts mangeln". Konfirmationen am 3./4. Oktober

"Mir wird nichts mangeln". Konfirmationen am 3./4. Oktober

"Mir wird nichts mangeln". Konfirmationen am 3./4. Oktober

# Neuigkeiten aus Emmaus

"Mir wird nichts mangeln". Konfirmationen am 3./4. Oktober

Von Stefan Kläs.  

„Endlich werden wir konfirmiert“, sagte mir noch vor einigen Tagen die Teilnehmerin eines Konfirmandenkurses. Endlich, weil die Konfirmationen des diesjährigen Jahrgangs ja eigentlich schon im Mai hätten stattfinden sollen. Und dann kam Corona …! Relativ schnell wurde klar, dass aus der Konfirmation im Mai nichts werden würde. Doch wann dann? In zahlreichen Videokonferenzen mit Kolleginnen und Kollegen, mit dem Presbyterium, mit Eltern und den Konfirmanden selbst haben wir die verschiedenen Möglichkeiten erwogen und sind am Ende zu dem Schluss gekommen: Wir wollen am Wochenende 3./4. Oktober vier Konfirmationsgottesdienste in Halbgruppen feiern, selbstverständlich unter den Bedingungen des aktuellen Hygienekonzepts für Gottesdienste in der Emmaus-Gemeinde.

Je zwölf Jugendliche empfangen den Segen Gottes in einem festlichen Gottesdienst in der Matthäikirche. Jeder von ihnen darf drei weitere Personen aus dem Familien- und Freundeskreis zum Gottesdienst mitbringen. Das bedeutet unweigerlich: Wichtige Menschen aus dem Leben unserer Konfirmandinnen und Konfirmanden werden nicht am Gottesdienst teilnehmen können, weil dadurch die mögliche Höchstzahl der Personen im Raum überschritten würde. Außerdem werden wir bei den Konfirmationen kein Abendmahl feiern, und der Empfang im Anschluss an den Gottesdienst fällt auch aus.

Diese Einschränkungen werden viele Menschen als empfindlichen Mangel erleben, weil Dinge, „die wir immer so gemacht haben“, in diesem Jahr nicht stattfinden können. 

Wie können wir mit diesem Mangel konstruktiv umgehen?

Ich schlage vor, dass wir uns als Gemeinde noch einmal auf die tragenden Elemente der Konfirmation besinnen. Im Lichte dessen führt das, was vordergründig als Mangel erscheint, möglicherweise zu einer Besinnung auf das Wesentliche.

Die Konfirmation in der Evangelischen Kirche ist ganz wesentlich ein Segensakt. Den Konfirmandinnen und Konfirmanden wird Gottes Zuwendung und Treue zugesagt: Gott wollte dein Leben schon, bevor du geboren wurdest, Gott hat dich geschaffen und begleitet auf deinem Weg. Darauf kannst du dich auch in Zukunft verlassen. Wir sagen den Jugendlichen dies zu, weil es Gottes Verheißung entspricht, die schon in der Taufe über ihrem Leben ausgesprochen wurde. Insofern ist Konfirmation immer auch Tauferinnerung.

Zwischen Taufe und Konfirmation liegt der Lebensweg, den die Konfirmandinnen und Konfirmanden bis zu diesem Augenblick gegangen sind. Sie haben auf diesem Weg Zeichen der Gegenwart Gottes in ihrem Leben entdeckt, aber natürlich auch Zweifel und Fragen an den Glauben. Das ist völlig normal und gehört zum Erwachsenwerden dazu.

Dieses Mündigwerden durften und dürfen wir als Gemeinde ein gutes Stück begleiten und dabei an verschiedenen Stellen auch wahrnehmen, wie die Jugendlichen ihren Glauben finden und zum Ausdruck bringen, gerade auch angesichts von Corona!

Und dann ist die Konfirmation natürlich auch noch ein Familienfest. In diesem Jahr können wir als Kirchengemeinde dazu weniger beitragen, als in den vergangenen Jahren. Das Familiäre tritt dadurch umso deutlicher als Sache der Familie zutage. Wir wünschen allen Familien ein gutes und gelingendes Fest mit ihren Verwandten, mit den Patinnen und Freunden.

 

Konfirmation ist also ganz schön viel – trotz des Mangels, den wir in diesem Jahr spüren. Möglicherweise fällt dieser innere Reichtum des Festes sogar so schwer ins Gewicht, dass der Mangel am Ende gar nicht mehr so gravierend ausfällt.

Ich hoffe es und freue mich jedenfalls, dass auch in diesem Jahr ein Konfirmand Psalm 23,1 als Konfirmationsspruch für sich ausgesucht hat:

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Auf die lange Sicht – auch über Corona hinaus – kommt es darauf an, dass die Jugendlichen diese Erfahrung machen: Es gibt ein Vertrauen zu Gott, das erfülltes Leben ermöglicht, auch wenn manche Wünsche unerfüllt bleiben.

 

Die Konfirmationen finden in der Matthäikirche statt:

Samstag, 3. Oktober, 11 Uhr und 15 Uhr

Sonntag, 4. Oktober, 11 Uhr und 15 Uhr

 

Weitere Gottesdienste am 4. Oktober: 9.30 Uhr Thomaskirche, 11 Uhr Christuskirche

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