90 Jahre Matthäikirche

90 Jahre Matthäikirche

90 Jahre Matthäikirche

# Neuigkeiten aus Emmaus

90 Jahre Matthäikirche


Von Peter Andersen. Im Jahre 1931 wurde die Matthäikirche gebaut. Das war vor 90 Jahren. Der Neubau an der Lindemannstraße löste die alte Matthäikirche an der Achenbachstraße ab, die sich schon sehr früh – ursprünglich war die Kirche ein Betsaal - als viel zu klein erwiesen hatte. Erste Pläne für einen Neubau gab es noch vor dem 1. Weltkrieg.  Es hatte eine längere Zeit gebraucht, bis dieser Plan überhaupt realisiert werden konnte: der Krieg und dann die Weltwirtschaftskrise hatten eine frühere Umsetzung hinausgezögert. Und so hatte die damalige Düsseldorfer Gemeinde neben den schon bestehenden größeren Kirchen – wie z.B. der Johanneskirche und der Christuskirche – einen weiteren großen Kirchenbau.




 



In den zurückliegenden 9 Jahrzehnten – inklusive dem Jahrzehnt zwischen Zerstörung (1943) und Wiederaufbau (1953) – hat diese Kirche viel erlebt: neben den sonntäglichen Gottesdiensten wurde dort getauft, konfirmiert, getraut und es fanden auch immer wieder Trauerfeiern im Kirchraum statt. Und speziell seit den 50er Jahren fand dort bis heute eine lebendige Kirchenmusik ihre Heimat. Wenn Gebäude erzählen könnten, wären es unzählige Geschichten: kleine und große.

 

Speziell in den letzten 40 Jahren hat sich nun sehr viel verändert, so wie sich auch die Gemeinde und überhaupt das Evangelische Düsseldorf verändert haben in diesen Jahrzehnten.  

Eine rein äußerliche Zäsur war dann 2007/2008 die aufwändige Sanierung der Kirche, die bei Beibehaltung des Bauhausstils der Kirche gleichzeitig ganz neue Akzente setzte. Sollte ursprünglich die Kirche „nur“ einmal innen gestrichen werden, stellte sich nach und nach heraus, dass angefangen von den Fenstern bis hin zu den Stromleitungen alles erneuert werden musste. Hatte das Kirchenschiff bis dahin aufgrund der bläulich-gräulichen Fenster manchmal den Charme einer Bahnhofshalle, veränderten die vom Architekten Thomas Kesseler konzipierten neuen Fenster den Innenraum: es sprichwörtlich kam Farbe in die Kirche. Gleichwohl wurde das Grundkonzept der Kirche wie auch das der Kapelle nicht grundlegend verändert. Vor 15 Jahren war da auch nicht mehr möglich gewesen, da das ganze Unternehmen rein finanziell gesehen alle Energien abzog und keinen Raum für weitergehende Veränderungen zuließ.  


Doch die Welt hat sich dann weitergedreht und nicht nur durch die Fusion 2017 haben sich neue Fragestellungen und Perspektiven ergeben: was wollen wir auch angesichts neuer Herausforderungen mit dieser wunderbaren Kirche machen? Wie soll sie genutzt werden? Was müsste verändert werden, dass sie besser genutzt werden kann? Und gibt es auch noch andere Möglichkeiten der Nutzung? Nicht umsonst startete unsere Gemeinde im Frühjahr 2020 die Aktion „Emmaus bewegt sich“, um Neues auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Auch wenn die Pandemie dieses Vorhaben sehr schnell ausbremste, wurde deutlich, dass es viel Gestaltungsspielraum gibt und dass vor allem Veränderungen Neues ermöglichen kann.  



Die Matthäikirche wird nun 90 Jahre alt. Für mich ist sie eine ein wunderbarer Ort, weil sie Raum geben soll für Menschen. Es wird also spannend werden, was diese Kirche in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch alles erleben wird.  

Und weil schon manches zur Geschichte und zur Architektur der Kirche geschrieben worden ist, sei an dieser Stelle auf die Festschrift zum 75. Jubiläum verwiesen, die hier als pdf runtergeladen werden kann.

 

Peter Andersen

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